Handwerk in Wolfsburg hat 52 heimliche Superhelden
Im Rahmen einer traditionellen Freisprechung im CongressPark
nahmen die jungen Menschen ihre Gesellenbriefe und Abschlusszeugniss entgegen.

Wolfsburg „Handwerker sind die heimlichen Superhelden der Gesellschaft.“ Das sagte Frank Twele, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade dieser Tage im CongressPark Wolfsburg. Anlass war die feierliche Freisprechung für 52 junge Handwerkerinnen und Handwerkern aus sechs Gewerken. Eingeladen hatte die Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg. Zu den Festrednern gehörten neben Twele auch der Kreishandwerksmeister Reinhold Scholz, Stadtrat Jens Hofschröer sowie Oberstudiendirektor Marco Bauch, Leiter der Berufsbildende Schulen II. Die Kreishandwerkerschaft war durch den Geschäftsführer Claudius Nitschke sowie Nadine Stiegert und Saike Hundt. Den musikalischen Rahmen besorgte die Schülerband der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule mit gefühlten handgemachten Songs.
Handwerker sind Brückenbauer der Gesellschaft
Bis zur Ernennung zu Superhelden brauchte es etwas Geduld, denn das erste Wort gebührte traditionell dem Kreishandwerksmeister Reinhold Scholz. Und der hob einmal mehr die Bedeutung des Handwerks als Rückgrat der Gesellschaft hervor und, wenn man so will, Wahrer wichtiger Tugenden, wie Durchhaltevermögen und Disziplin. Handwerk, so Scholz, sei eine stolze Tradition von Generation zu Generation, die Werte weit über das Materielle schaffe. „Das Handwerk schafft Brücken für Menschen und gestaltet Lebensräume“, so der Kreishandwerksmeister. Dabei gehe man selbstverständlich mit dem Fortschritt, stelle bei aller Digitalisierung und bei allen modernen Herausforderungen einen Anker der Beständigkeit dar.
Handwerk ist wichtig für die Region
Stadtrat Jens Hofschröer erklärte, das Handwerk leiste einen modernen Beitrag für die Wirtschaft in Wolfsburg, und: „Ich glaube, dass muss man deutlich machen: Es trägt die Gesellschaft und ist wichtiger Beitrag für die Wirtschaftsregion.“ Ohne Unternehmen, die in Ausbildung investieren, sei der Stand von Stadt und Region, wie man es haben wolle, nicht zu halten. Das war eine selten klare Positionierung pro Handwerk.
Handwerk braucht politische Anerkennung
Frank Twele von der Handwerkskammer mahnte mehr Anerkennung für die von ihm ernannten heimlichen Helden seitens der Politik an. Politik rede viel über Fachkräftemangel, nenne gleichzeitig aber vorrangig akademische Berufe. Das Handwerk sei allerdings das Fundament der Gesellschaft. Zudem biete es enorme Karrierewege.
Duale Ausbildung im Handwerk weltweit anerkannt
Oberstudiendirektor Marco Bauch schlug den großen weltlichen Bogen: Beispielloses globale Herausforderungen, der Krieg in der Ukraine, Donald Trump als Präsident der USA brächten Risiken und Unsicherheit mit sich. America first und protectorale Maßnahmen könnten wietreichende Folgen für die Welt haben, die letztlich auch das deutsche Handwerk betreffen, das oft in internationale Lieferketten eingebunden sei. „In diesen Zeiten bietet der Gesellenbrief eine gewisse Sicherheit. Die duale Ausbildung ist ein Qualitätsmerkmal, das weltweit anerkannt wird“, sagte er, und weiter: „Bleiben Sie offen für Neues“, rief er seien ehemaligen Schülerinnen und Schülern zu. Und als brauche es einen Anker, griff er zu sehr alten Worten, um zu verdeutlichen, wie tief das Handwerk in der Gesellschaft verankert war und wohl noch ist: „Mit großem Verlaub: Gott schütze das ehrbare Handwerk.“
Claudius Nitschke führte schließlich durch die Vergabe der Gesellenbriefe. Derer verteilten die Verantwortlichen an diesem Abend 52 Stück aus den Gewerken Elektroniker/in, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Metallbauer, Bau- und Metallmaler, Fahrzeuglackierer/in sowie Kfz.-Mechatroniker/in, Schwerpunkt Pkw-Technik. Außerdem gab es zwei Abschlussbriefe.
Die Innungsbesten sind diesmal Kraftfahrzeugmechatronikerin Carolin Sophie Lücke, vom AUDI Zentrum Wolfsburg GmbH und der Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik Yusef Odis von der Elektro-Müller GmbH.

Und das sind die erfolgreichen jungen Menschen:
Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: Niklas Abele, Maximilian Falke, Leone Lange und Neo Schulz, Horst Hüller GmbH; Nils Dombrowski und Nico Müller, RegionalVerbund für Ausbildung e.V.; Benjamin Groß, Gebäudetechnik Schulz GmbH; Daven Gusakow, Fritz Haustechnik e.K. Inh. Frank Tairi; Nils Hauke Meier, Ehricke GmbH & Co. KG; Maurice Richter und Niclas Voß, Neuland Wohnungsgesellschaft mbH; Jan Thomas, Bartels & Marx GmbH Sanitär und Heizung.
Bau- und Metallmaler: Eugen Foos und Domenick-Pascal Hillig, Oskar-Kämmer-Schule.
Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik: Adrian Gerlings und Joey-Nicklas Kießling, Elektrotechnik-Lange GmbH; Fadel Ibrahim Fadel Mohamed und Maximilian Häger, Elektro Vass GmbH & Co. KG; Marc Brodisch, Neuland Wohnungsgesellschaft mbH; Aleks Endemann, SPIE Informations & Communikation Services GmbH; Robert Kaufmann, Cubos Service GmbH; Lennart Klug und Yusef Odis, Elektro-Müller GmbH; Marvin Krause, Elektromeisterbetrieb F. Rödi GmbH; Jan Lorenz und Mirko Raho, Stadt Wolfsburg; Riago Nuno Soares Pereira, Elektro Selent, Inhaberin Jasmin Selent e.Kfr.; Leoni Teuber, Hörmann Energy Solutions GmbH.
Fahrzeuglackierer: Ibrahim Almahannoud, RegionalVerbund für Ausbildung e.V.
Kraftfahrzeugmechatroniker/in für Personenkraftwagentechnik: Calvin Aksu, Jannik Bliese, Angel-Jann George, Ruslan Iakupov, Carina Köhler, Pascal Kothrade, Cäcilia Kubiak, Phil Künzel, Nils Ole Lambrecht, Markus Claudius Mayer, Lucas Mösta Nils Pfennig und Maik Volk, Autohaus Wolfsburg Hotz und Heitmann GmbH & Co. KG; Juan Michel Choitz und Philipp Sobotta, Koller GmbH & Co. KG; Emily Fabritius, A.T.U. Auto-Teile-Unter GmbH & Co. KG; Sophie Carolin Lücke, Pieter van Rij und Leon Nürnberger, Audi Zentrum Wolfsburg GmbH; Umut Can Sastim, Skoda Zentrum Wolfsburg GmbH.
Metallbauer für Konstruktionstechnik: Ruben Gottwald und Jan Schönjahn, RegionalVerbund für Ausbildung e.V.; Nigg Meier, Metallbau Gross GmbH.