April 2025: Azubis aus Helmstedt sind Botschafter des Handwerks

Ausbildungsbotschafter begeistern an Helmstedter Schulen für das Handwerk

Zwei Wochen waren acht Auszubildende aus Betrieben im Landkreis Helmstedt im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern.
Sie brachten die Themen des Handwerks in die Fläche.

Die erfolgreichen Ausbildungsbotschafter begeisterten Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Helmstedt für das Handwerk.
Foto: Erik Beyen

Helmstedt. Sie würden es wieder tun. Das sagten Sabastian, Luca, Tim, Adam, Lara, Lyner, Kimberly und Teresa im Rahmen eines Reflexionsgespräches. Allesamt sind sie Auszubildende im Handwerk beziehungsweise in der Pflege. Sie brennen für ihre Berufe. Und davon haben sie zwei Wochen lang Schülerinnen und Schülern an verschieden Schulen im Landkreis Helmstedt erzählt. Konkret waren sie an der Lademann Realschule sowie der Giordano-Bruno-Gesamtschule in Helmstedt, der Haupt- und Realschule Königslutter und an der Carl-Friedrich-Gauß Oberschule in Velpke. Ihre Zielgruppe waren die zehnten Jahrgänge. Die jungen Botschafterinnen und Botschafter des Handwerks hatten offensichtlich ordentlichen Erfolg, wenngleich sie für eine Neuauflage im nächsten Schuljahr durchaus Verbesserungsvorschläge unterbreiteten. Das Projekt wurde von der Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg, der Berufsbildenden Schulen (BBS) Helmstedt und der Agentur für Arbeit, an diesem Tag durch Sebastian Kriebler vertreten , initiiert beziehungsweise begleitet. Am Reflexionsgespräch im Haus des Handwerks in Helmstedt nahmen auch der Kreishandwerksmeister Martin Bauermeister sowie der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Claudius Nitschke, teil.

Martin Bauermeister war förmlich beseelt. Das, was er zu Freisprechungen regelmäßig fordert, haben die acht jungen Leute seinen Worten nach umgesetzt: „Ihr habt Verantwortung übernommen, wart Botschafter des Handwerks“, sagte er. Und damit hätten die jungen Frauen und Männer wesentliche Themen des Handwerks in die Fläche getragen, genau dorthin, wo sie gehört werden sollten, zu künftigen Auszubildenden. Erstes Thema: Handwerk braucht Nachwuchs. Zweites Thema: Handwerk ist Vielfalt und bietet echte Karrierechancen. Aber: Waren das die Themen, die vor Ort interessierten?

Sabastian, Luca, Tim, Adam, Lara, Lyner, Kimberly und Teresa sind Auszubildende in den Berufen Pflegefachkraft, Tischler, Maler, Anlagenmechaniker und Elektroniker. Und sie sind auf offene Ohren gestoßen. Es habe sich ein offener Dialog entwickelt, lobte etwa Sebastian. Schüler wie Lehrer hätten spezifische Fragen zu den Berufsbildern gestellt. Überhaupt: Lehrer seien gute Gradmesser des Interesses gewesen, hätten sie allein durch Mimik sozusagen Wasserstandsmeldungen abgegeben, meinte etwa Lara. Unumgänglich die Frage nach dem Verdienst, aber mit unerwartetem Vorzeichen. So ging es darum, inwieweit der Lohn eines Auszubildenden reicht, um auf eigenen Beinen stehen zu können. Gut, dass die Agentur für Arbeit im Boot war. Von dort kommt im Bedarfsfall Unterstützung.

Die Eindrücke, die die acht Auszubildenden aus den Schulen mitbrachten, waren durchweg positiv, mindestens mal gut für das eigene Selbstbewusstsein, das sogenannte „Standing“. Etliche Schülerinnen und Schüler hätten nach Praktikumsmöglichkeiten gefragt und sich sogar konkret für den jeweiligen Betrieb interessiert. Ein Erfolg, der sich mitunter messen lässt, wenn die Zahlen zu den neuen Auszubildenden verkündet werden. Geht es nach den jungen Leuten, könnte der Erfolg deutlich gesteigert werden. Durchweg sind sie nämlich der Meinung, dass Ausbildungsbotschafter besser zu Beginn eines Schuljahres in die Klassen gehen sollten. „Es hatten einige schon einen Ausbildungsplatz“, erklärte sie, und: Vielleicht, so ihre Idee, wäre es gut, das Interesse schon in den neunten Jahrgängen zu wecken. Und zuletzt hätten sie künftig gern etwas mehr Zeit für ihre Vorträge, um die persönliche Note unterstreichen zu können: Zwiegespräche schaffen Augenhöhe und wirken nachhaltiger als ein Frontalvortrag. Sie brennen eben alle für das, was sie lernen. Und diese Feuer wollen sie gern bei möglichst vielen Menschen entfachen.

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