Oktober 2024: Freisprechung im Wolfsburger Handwerk

Das Wolfsburger Handwerk hat 55
neue Gesellinnen und Gesellen

Freisprechung im CongressPark Wolfsburg
Festakt zwischen Tradition und Moderne – 80 Prozent bestehen Geselenprüfung
Die erfolgreichen ehemaligen Auszubildenden im Wolfsburger Handwerk nach dem Festkat im September 2024. Foto: Michael Uhmeyer, Photographie mpu 2024 / Kreishandwerkerschaft Helmstedt – Wolfsburg 2024

Wolfsburg. Er forderte Jubel, er bekam ihn: Kreishandwerksmeister Reinhold Scholz leitete im September durch den Festakt der Freisprechung im Wolfsburger Handwerk, ein Akt zwischen Tradition und Moderne. Er sprach 45 junge Menschen aus fünf Gewerken von den Pflichten aus ihren Ausbildungsverträgen frei und erklärte sie zu Handwerksgesellen und -gesellinnen. Scholz zelebrierte das mit traditionellen Worten. Zu den Gästen der Feierstunde im CongressPark gehörten unter anderem Wolfsburgs Bürgermeister Andreas Klaffehn, die Vizepräsidentin der Handwerkskammer-Braunschweig-Lüneburg-Stade, Heidi Kluth, und Oberstudienrat Christoph Seider (Berufsbildende Schule II). Eingeladen hatte die Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg, an diesem Abend in Person des Geschäftsführers Claudius Nitschke sowie Nadine Stiegert und Saike Hundt anwesend. Nitschke führte durch die Vergabe der Gesellenbriefe. Die Sängerin Elena Schmidt sorgte für den musikalischen Rahmen.

Reinhold Scholz setzt auf feste Werte als Anker in einem Handwerk, dass sich den modernen Herausforderungen stellt. So ein Wert ist etwa die formelle Begrüßung der frischen Gesellinnen und Gesellen. Und so forderte der Kreishandwerksmeister sie auf, sich zu erheben. „Ich will sehen, wer freigesprochen wird“, erklärte er, und unter tosendem Beifall und Jubel folgten sie der Aufforderung.

Die Freisprechung, so Scholz, sei ein Moment des Stolzes, des Innehaltens und Zurückblickens. „Sie haben viel geleistet, sich Ihre Gesellenprüfung hart erarbeitet“, erklärte er. Ausbildung sei aber zugleich eine Frage der Persönlichkeitsentwicklung, einhergehend mit der Verinnerlichung von Tugenden, wie Durchhaltevermögen. Das würden die jungen Gesellinnen und Gesellen vor dem Hintergrund herausfordernder Zeiten benötigen. Gleichwohl: Trotz ständiger Veränderung, Weiterentwicklung, unabhängig der unzähligen Möglichkeiten, die Handwerk biete, sei es vor allen Dingen Beständigkeit, die es auszeichne. Eines werde sich nie ändern, nämlich die Anerkennung für Qualität und Leistung sowie die Wertschätzung für das Handwerks.

Andreas Klaffehn betonte den Stellenwert des Handwerks in Wolfsburg. „Das Handwerk ermöglicht es uns, das Leben zu führen, wie wir es kennen. Ohne Handwerk hätten wir nichts“, so Klaffehn. Es schaffe Innovationskraft sowie Kreativität und sei ein wichtiger Baustein der Gesellschaft. Die jungen Gesellinnen und Gesellen seien angetreten, dem Fachkräftemangel im Handwerk zu begegnen.

Heidi Kluth verglich das Handwerk mit dem Fußballsport. Ohne ein funktionierendes Team gehe da nichts. Und im Team habe jeder seine eigenen Stärken, werde jeder respektiert und als gleichwertiges Mitglied behandelt, und zwar unabhängig von Hekunft, Geschlecht oder Aussehen. „Nur mit gegenseitigem Respekt kann ein Team gemeinsam erfolgreich sein“, so Kluth. Wie Fußballer folgten auch Handwerker mit ihrem Beruf ihrer Leidenschaft.

Erfrischend locker brachte Christoph Seider seine Gedanken auf den Punkt: „ Von der Bühne aus sieht man die stolzen Gesichter der Prüflinge, der Familie und Freunden sowie Ausbildern“, sagte er. Die Ausbildung sei anstrengend gewesen, und der Schule sei sicher der ungeliebte Part zugefallen, aber: „Wir sind aber mega stolz, dass Sie es geschafft haben“, so der Oberstudienrat.

Am Rande ehrten die Protagonisten den Lehrer Ralf Schröder (Berufsbildende Schule II). Er war 34 Jahre Lehrervertreter in den Gesellenprüfungsausschuss für das Maler- und Lackierer-Handwerk, hat Prüfungsinhalte entwickelt und während seiner Freizeit Prüfungen korrigiert und bewertet. Am 31. August hatte er seinen Ruhestand angetreten.

Vor der Übergabe der Gesellenbriefe ehrte die Kreishandwerkerschaft drei Innungsbeste: Mit 86,68 Prozent beendete die Friseurin Marbell Melody Landgraf ihre Ausbildung bei Dajana Neumann. Der Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik Dimitrij Keil erreichte 88,85 Prozent. Ausgebildet wurde er von der Elektro Vass GmbH. Tobias Reimann, vom Verein Christliches Jugenddorf Deutschland e.V. ausgebildet zum Bau- und Metallmaler, erreichte 87,5 Prozent. Die drei Besten und ihre Ausbilder dürfen sich nun über ein Teamevent freuen, ein Drachenbootrennen mit anschließendem Rahmenprogramm, ausgerichtet vom Kanu-Club Wolfsburg.

Und das sind die neuen Gesellinnen und Gesellen des Wolfsburger Handwerks:

Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- u. Klimatechnik
Philipp Buhl und Jason Stenzel, Reich Bad Exklusiv Sanitärtechnik GmbH; Kevin Domschenko, Mohr-Rosenfeld Heizung- und Sanitär GmbH; Steven Matthies, Hans Hartmann, Inh. Matthias Schulz; Kevin Justin Schönknecht, Michael Bitterhoff; sowie Melvin Wittmer, Thieme GmbH & Co. KG.

Bau und Metallmaler
Jonas-Aaron Dragon und Jordan Heuer, Oskar-Kämmer-Schule; Tobias Reimann, Christliches Jugenddorf Deutschland e.v..

Elektroniker/-in für Energie- und Gebäudetechnik
Thierno Abdoula Barry, Elektrotechnik- Anlagenbau Wolfsburg EAW GmbH; Dimitrij Keil,Elektro Vass GmbH & Co. KG und Clara Schmucker, Elektro Selent, Inh. Jasmin Selent e.K.

Fahrzeuglackierer/-in
Marielle Gatzki, Laura Christin Jördens und Paul-Maximilian Schulz, Autohaus Wolfsburg Hotz und Heitmann GmbH & Co. KG; Darian Mario Gilbo, Michaela Lacetera; Finn Neuhaus, Autolackiererei Mayer GmbH und Kyle Rygol, Peter Rygol.

Friseur/-in
Jasmina Bahr und Sherdil Ameen Yaso, Salon Nadine Rücker; Julina Gartz, Salon Brigitte Eggestein; Marbell Melody Landgraf, Salon Dajana Neumann; Gina Lietge, Salon Nancy Abagat und Ali Mohammad Poor, Sarbast Ahmed Hussein.

Kraftfahrzeugmechatroniker/-in, Fachrichtung Personenkraftwagentechnik
Abdullah Akpinar, Jeremy Bösel, Davide De Gaetani, Autohaus Wolfsburg Hotz und Heitmann GmbH & Co. KG; Maximilian Benze, Michaela Lacetera; Louis Ioannis Georgiou, Oskar-Kämmer-Schule Gemeinnützige Schulges. mbH; Jan Meyer, Service Center Röhling & Plantikow GmbH; Aniss Rebai und Julian-Emanuel Skuballa, Koller Gmbh & Co. KG; Justin Weber und Mohammed Yahia Khatter, RegionalVerbund für Ausbildung e.V. sowie Justin Wieczorek, Schubert Motors GmbH.

Maler und Lackierer/-in, Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung
Timo Deinert, Neuland Wohnungsgesellschaft mbH; Jörg-Daniel Domaße, Jonah Nickel und Tracy Ziesmer, Reinhold Scholz + Sohn GmbH & Co. KG; Andrea Hahnke, Annika Maier und Jason Wegner-Neumann, Malereibetrieb Drewitz GmbH; Daniel Karnaev, Frank Rohrbach Maler- und Lackierermeister; Kevin Kluge und Jannis Mike Rath, Farben-Center Fallersleben GmbH.

 

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