September 2024: Freisprechung im Helmstedter Handwerk

Helmstedt hat 26
junge Gesellinnen und Gesellen

Traditionelle Freisprechung im Helmstedter Handwerk.
Dazu lud die Kreishandwerkerschaft Anfang September in die Klosterkirche Mariental

Die erfolgreichen ehemaligen Auszubildenden im Helmstedter Handwerk hier beim offiziellen Gruppenfoto. Foto: eb.

Helmstedt/Mariental. Das Handwerk im Landkreis Helmstedt hat 26 neue Gesellinnen und Gesellen. Am Samstag nahmen sie im Rahmen einer feierlichen Freisprechung in der Klosterkirche Mariental ihre Gesellenbriefe entgegen. Die Laudatoren waren neben Kreishandwerksmeister Martin Bauermeister der Präsident der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, Detlef Bade sowie Anke Thumann, Leiterin der Berufsbildenden Schulen für den Landkreis Helmstedt. Kirchlichen Zuspruch gab es von Pfarrer Bernhard Knoblauch. Die Freisprechung wurde von der Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg initiiert und organisiert, an diesem Samstag vertreten durch den Geschäftsführer Claudius Nitschke sowie die Sachbearbeiterinnen Edwina Debert und Nadine Stiegert. Um den musikalischen Rahmen kümmerte sich das Blechbläserensemble „BrassoContinuo“.

Exzellente Quote zeigt Leistungsfähigkeit jjunger Menschen
31 junge Auszubildende stellten sich der Gesellenprüfung, wobei zwei Fleischer in Braunschweig geprüft wurden, allerdings in Helmstedter Betrieben lernten, also in den Bereich der Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg gehören. „Darum haben wir beide zur Freisprechung eingeladen“, so Claudius Nitschke. Der Geschäftsführer ist für die Statistik zuständig. Ohne die Fleischer wurden 29 Auszubildende aus sieben Gewerken geprüft, 26 meisterten diese Herausforderung. „Macht eine beeindruckende Quote von 89 Prozent. Das ist mal einen Applaus wert“, betonte Claudius Nitschke. Den bekam er dann auch.

Martin Bauermeister mahnt Verantwortung für den Nachwuchs im Handwerk an
Kreishandwerksmeister Martin Bauermeister betonte den Stellenwert eines Gesellenbriefes sozusagen als Tor zu einer echten Karriere im Handwerk. Das, da ist sich Bauermeister nach wie vor sicher, mache einfach glücklich, weil es sinnerfüllend und wertschätzend sei. „Wir fragen nicht lange, wir krempeln die Ärmel hoch und packen an.“ Allerdings sei ein Gesellenbrief alleine keine Garantie für einen erfolgreichen Berufsweg im Handwerk. Bauermeister rief die jungen Gesellinen und Gesellen daher auf, sich weiterbilden zu lassen, sich zu qualifizieren, vielleicht im nächsten Schritt den Meister anzustreben. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen, wie der Energiewende, brauche es qualifiziertes Handwerk und Nachwuchs: „Tragen Sie von heute an Verantwortung für den Nachwuchs, vermitteln Sie die Begeisterung für das Handwerk“, warb Bauermeister.

König Fußball und das Handwerk – Teamwork ist alles
Detlef Bade bemühte König Fußball als beispielhaft für das Handwerk oder vielleicht umgekehrt. Denn beim Fußball bringe jeder seine Stärke mit und habe seine Aufgabe im Team, das so funktioniere. So sei das auch im Handwerk. Wenn jeder seine Stärken einbringe, könne das Team Großes bewegen aber auch leichter Rückschläge wegstecken und Fehler korrigieren.

Das große Dorf Handwerk
Anke Thumann wurde akademisch, holte weit aus und nutzte ein afrikanische Sprichwort als Metapher: „Für die Erziehung eines Kindes braucht es ein ganzes Dorf.“ Alsdann zählte sie auf, wer so zum Dorf gehört, das die Auszubildenden „erzogen“, besser begleitet habe. Neben der Familie wäre da etwa die Ausbilder und Ausbilderinnen, die Lehrkräfte an der Schule, die Innungen, die Kreishandwerkerschaft und anderen Institutionen, ein Dorf, das städtische Züge annehme, meinte Thumann, um zuletzt festzustellen, dass die „Erziehung“ wohl geglückt sein muss, denn: „Sie sind hochqualifizierte Fachkräfte, der Landkreis braucht sie.

Handwerker sind pragmatisch und mit Herz dabei
Pfarrer Bernhard Knoblauch stellte die Frage, was Arbeit eigentlich ist, bezog sich auf jene Mönche, die sich einst in der Klosterkirche auf das Gebet konzentriert haben. Bete und arbeite, das seien keine Gegensätze, denn die Mönche hätten sich jeweils sowohl auf das Gebet als auch auf die Arbeit absolut konzentriert, also ziemlich nüchtern betrachtet: pragmatisch, kompetent, fachkundig, anspruchsvoll aber aus vollem Herzen – das ist Arbeit. Und dafür erteilte er schließlich Gottes Segen.

TOP-Leistungen der Innungsbesten
Drei ehemalige Auszubildende haben besonders gute Leistungen abgeliefer und sind so jeweils Innungsbeste geworden: Ines Marie Grasemann, ausgebildet bei Holz und Dach GmbH & Co. KG als Dachdeckerin in der Fachrichtung Dachdeckungstechnik; Leon Kamekow, ausgebildet von Wilfried Ickert zum Kraftfahrzeugmechatroniker in der Fachrichtung PKW-Technik und Luis Morio im AWO Psychatriezentrum zum Tischler ausgebildet.

Und das sind die erfolgreichen jungen Gesellinnen und Gesellen:

Friseur: Mohammed Shihab Ahmed, Brückner Friseur-Tean e.K.

Kraftfahrzeugmechatroniker: Norman-Maik Berger, RegionalVerbund für Ausbildung e.V.; Leon Kamekow, Wilfried Ickert.

Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik: Sven Hoffert; Florian Nagler, Elm-Bau GmbH; Maximilian Schulze, Durid GmbH; Mick Weihe, Elektro-Verchau Inh. B. Linzel e.K

Maler- und Lackierer(in), Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung: Jenna Gehrke, AWO Psychatriezentrum; Leon Dietrich Nowack, Dietrich Nowack Malermeister GmbH; Patrick Rees, Lavie Reha GmbH; Chiara Sibila, Bauermeister GmbH & Co. KG.

Tischler: Marlon Müller und Timo Tönnies, Roehse-Ausbau GmbH & Co. KG; Jan Brennecke, Lavie Reha GmbH; Nico Benedict Lassmann, Evers-Bau Tischlerei GmbH; Felix Latzel, Tischlerei Meyer & Comp. GmbH & Co. KG; Luis Morio, AWO Psychatriezentrum.

Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: Marc-André Terka, Biermann GmbH Heizsysteme + Sanitär; Dean Westphal, Michalke & Rein GmbH & Co. KG.

Dachdecker/in: Sameer Ahmed und Ines Marie Grasemann, Holz und Dach GmbH & Co. KG; Aziz Amar und Miguel Kellermeier, Elm Bau GmbH; Yasin Jordan, Nicolas Rohrbeck; Fabian Marquardt, Andreas Hänel; Chris Leon Nowotsch, Thomas Dinse.

Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Fachrichtung Fleischerei: Anna Lena Kypke, Michael Löffelmann.

Fleischerin, Fachrichtung Herstellen besonderer Fleisch- und Wurstwaren, Herstellen von Gerichten: Isabella Grope, Daniel Grope.

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