Juli 2024: Neue Meister gegen den Fachkräftemangel

Neue Meister gegen den Fachkräftemangel
in Helmstedt und Wolfsburg

24 angehende oder fertige Meisterinnen und Meister erfuhren dieser Tage ihre Prüfungsergebnisse in den Räumen der
Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg. Das beste Ergebnis lautete 1,3 als Schulnote.

Foto: Endlich Meister oder kurz davor.

HelmstedtDas Handwerk leidet unter Fachkräftemangel. Keine neue Nachricht, aber: Es bewegt sich was. Am Donnerstag legten insgesamt 24 Meisterschülerinnen und -schüler aus sieben Gewerken ihre mündlichen und praktischen Prüfungen in den Ausbildungsteilen III und IV in den Räumen der Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg ab. Da ging es um Kaufmännisches, Rechtliches und um die Fähigkeit, praktisches Wissen etwa an Auszubildende zu vermitteln. Die Teile I und II befassen sich mit berufsspezifischen Inhalten. Der Weg zur Meisterin oder zum Meister ist hart.

Martin Bauermeiser: Plädoyer für die Nachwuchsförderung
Anlässe, wie den am Donnerstag, nutzt Kreishandwerksmeister Martin Bauermeister gern für den Verweis auf die Dringlichkeit in Sachen Fachkräfte. Das Handwerk brauche Fachkräfte und jene, die sich um sie bemühen, erklärte er vor der Verlesung der Prüfungsergebnisse. Seine Bitte an die neuen und angehenden Meisterinnen und Meister: „Kümmern Sie sich um Nachwuchs. begeistern Sie die jungen Leute für das Handwerk“, sagte er, nicht ohne seine eigene Begeisterung durchblicken zu lassen: „Sie werden in Ihrer Laufbahn viel erleben, mit vielen Menschen zusammenkommen“, so Bauermeister. Gerade das Handwerk sei so vielseitig und herausfordernd, weil man unter anderem im Direktkontakt mit Menschen arbeite.

Handwerk als Integrationsinstanz
Der erste Mann im Helmstedter Handwerk sieht selbiges in der Mitte der Gesellschaft als integratives Element. Gestützt würde diese Position von einer aktuellen OECD-Studie, wonach Deutschland in Sachen Arbeitsmarktintegration Geflüchteter mit 70 Prozent deutlich über den Werten der meisten europäischen Länder liegt. Darum bat er die Runde der neuen und angehenden Meisterinnen und Meister gerade hier um Unterstützung. Das Handwerk sei multikulturell, womit sich eine große Chance auf noch mehr gesellschaftliche Akzeptanz und Miteinander ergebe. Gleichwohl wisse er um die sprachlichen Herausforderungen, etwa im Bereich der jeweiligen Fachsprache. Die meistere man aber in gemeinsamen Anstrengungen.

Hoher Anspruch an Meister des Handwerks
Der Weg zur Meisterin oder zum Meister im Handwerk ist lang und schwer. Das ließ Prüfer Holger Böhm in seiner kurzen Ansprache vor der Bekanntgabe der Ergebnisse durchblicken. Das aber verdeutliche das Niveau des Status als Meister. Tatsächlich ist der Meistertitel dem akademischen
Bachelor-Abschluss gleichgestellt. Er berechtigt zum Masterstudium. „Damit ist die Durchlässigkeit zwischen einer handwerklichen und einer akademischen Laufbahn gewährt“, erklärt Martin Bauermeister dazu. Er halte die Angleichung des jeweiligen Status für ein gutes Signal an alle, die über eine berufliche Ausbildung zunächst ein praktisches Fundament aufbauen wollen. „Es fehlt an Menschen, die Praxiserfahrung mitbringen. Nur so lässt sich doch die Komplexität der Berufswelt abbilden. Das geht nicht alleine aus der Theorie heraus. Darum finde ich die Kombination grandios“, so der Kreishandwerksmeister.

TOP-Leistung
Unter den 24 Prüflingen sind drei Frauen, fünf haben bereits ihren Meisterbrief erhalten. Alle übrigen müssen die Prüfungen in den Teilen I und II, also die fachspezifischen Inhalte, noch absolvieren. 12 angehende oder bereits fertige Handwerksmeister kommen aus dem Landkreis Helmstedt und zehn aus Wolfsburg. Das beste Gesamtergebnis lautete 1,3 in Schulnoten.

Und das sind die neuen und angehenden Meisterinnen und Meister.
Ihren Meisterbrief erhielten Aziz Altonok und Natalia Makhinko (Friseur/Friseurin), Daniel Blanke, Sven Schäfer und Ivan Widerker (Tischler). Den Ausbilderschein erwarben die Kraftfahrzeugtechniker Marco Schulze und Marco Timm.

Die angehenden Meister und erfolgreichen Absolventen in den Teilen III und IV sind:
Tim Martin Antonczyk und Mick Weihe (Elektrotechniker), Oliver Buerke, Steven-Lee Cutner, Nick Grußendorf, Cedric Grosse-Coesfeld, Jean Luca Kersten und Torben Liers (Anlagenmechaniker SHK), Maximilian Kirchhoff, Nina Celine Kleinert, Raphael David Reichenau und Daniel Warawka (Kraftfahrzeugtechniker), Maja Mikovic (Friseurin), Dustin Pubanz und Viktor Safonow (Fliesenleger) sowie Ahmad Sabagh und Oliver Walther (Maler- und Lackierer).

Die Prüferinnen und Prüfer waren:
Holger Böhm, David Boger, Cornelia Mönnich-Böhm und Heike Meyer-Köchy.

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