Jörg Pilarski aus Warberg:
besonders vertrauenswürdige Kfz-Werkstatt
Kunden sprechen ihrem Kfz-Meister das Vertrauen aus. Das hilft über Verwechslungswirren hinweg.
Foto: Jörg Pilarski wurde von seinen Kunden als besonders vertrauenswürdig ausgezeichnet.
Warberg. Nein, mit dem auf undurchsichtige Weise in die Insolvenz geratenen Autohaus Pilarski in Helmstedt hat er nichts zu tun: Jörg Pilarski aus Warberg, Inhaber einer offensichtlich ziemlich gut gehenden gleichnamigen Kfz-Werkstatt sozusagen mit Elm-Fühlung. Vor kurzem wurden er und sein Team als besonders kundenfreundlich unter den Werkstätten in Deutschland ausgezeichnet. Dafür werteten die Initiatoren des Wettbewerbs um die Kundengunst unzählige Bewertungskarten aus. Am Ende zählte das Los. Und eine Kundin der Kfz-Enthusiasten aus Warberg landete mit ihrer Karte den Volltreffer. Sie darf jetzt 10000 Euro sprichwörtlich verfahren, denn ihr Gewinn ist ein „Tankgutschein“ über diesen Wert – fossil oder elektrisch, ganz nach Bedarf.
Schon 1989 träumte der damals junge Pilarski von der eigenen „Schrauberbude“. Damals lernte er den Beruf des Kfz-Mechanikers. Später absolvierte er die Meisterausbildung und schließlich baute er seine erste Halle. Inzwischen verfügt er über sechs Hebebühnen, beschäftigt drei Gesellen und zwei Auszubildende. Seine Frau erledigt den Kundenservice sowie den kaufmännischen Bereich. Demnächst will auch seine Tochter einsteigen.
Als im Sommer 2023 der Skandal um das Pleite-Autohaus Pilarski in Helmstedt öffentlich wurde, hatte das auch Folgen für den Warberger: „Es gab Teilelieferanten, die mich sofort gesperrt haben“, erinnert sich der Meister. Immerhin: Er konnte den Irrtum aufklären, doch damit war es nicht getan. „Man wird auf einmal überall erkannt und mit dem Fall in Verbindung gebracht.“ Eine Belastung für die gesamte Familie. Selbst seine Töchter seien auf den Betrugsfall angesprochen worden.
Die Pilarski-Pilarski-Geschichte begann aber bereits zehn Jahre zuvor, nämlich in jenen Tagen, als in Helmstedt das Autohaus Pilarski auftauchte. „Da habe ich mir schon Gedanken gemacht, schließlich wusste ich nicht, was für ein Mensch er war“, so der Warberger Pilarski. Tatsächlich habe der Helmstedter die gut gehende Werkstatt sozusagen als Sprungbrett und den guten Ruf des Warbergers als Türöffner nutzen wollen. „Er war hier, um mich zu einer Partnerschaft zu bewegen.“ Ohne Erfolg, und wie sich 2023 herausstellen sollte, auch zum Glück.
Lange hallte die Geschichte um die Pleite in Helmstedt nach. Ununterbrochen musste sich Jörg Pilarski erklären, Tag und Nacht Anrufe, aber: „Meine Kunden sind geblieben“, sagt er dankbar. Die kannten ihren Werkstattmeister. Inzwischen ist es wieder ruhig. Auf dem Hof stehen säuberlich die Kundenfahrzeuge. Jörg Pilarski hat, sagt er lachend, so viel zu tun, dass Reparaturen an den eigenen Fahrzeugen warten müssen. Der Familienvater hat Pläne. Gute Gebrauchte will er perspektivisch auch verkaufen. Aber gut Ding will Weile haben. Der Spruch passt auch zum Wettbewerb, an dem das Unternehmen teilgenommen hat.
„Werkstatt des Vertrauens“, ausgelobt von der ATZ Group AG, unterstützt von Unternehmen rund um die Automobilbranche. Sechs Kriterien durften Kunden auf Karten bewerten, und zwar nach Zufriedenheitsskala von grün bis dunkelrot, also eher nicht so toll. Gefragt waren Einschätzungen zur Serviceleistung, zur Qualität der Arbeiten, Termintreue und -verfügbarkeit, zum Preis-Leistungsverhältnis, zur Transparenz auf der Rechnung und zur Freundlichkeit sowie Kompetenz der Mitarbeitenden.
Aus ganz Deutschland nahmen Werkstätten teil, und das bereits seit einigen Jahren. Etliche positive Bewertungen brauchte es, um letztlich in die Endrunde der letzten 20 Kandidaten zu gelangen. Der Sieger wurde schließlich im Signal-Iduna-Park in Dortmund per Los bestimmt. „Das war der Hammer“, so Jörg Pilarski, „als der Moderator die Postleitzahl nannte, ahnte ich, was kommt. Wir sind sehr stolz darauf.“