Martin Bauermeister und Reinhold Scholz
bleiben Kreishandwerksmeister
Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung bestätigten die Innungsobermeister die beiden Malermeister für weitere drei Jahre in ihrem Amt. Der Nachwuchs wird ein großes Thema sein.
von Erik Beyen
Helmstedt/Wolfsburg. Martin Bauermeister aus Bahrdorf und Reinhold Scholz aus Wolfsburg bleiben für weitere drei Jahre Kreishandwerksmeister im Landkreis Helmstedt beziehungsweise Wolfsburg. Die Mitgliederversammlung der Innungs-Obermeister, in der Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg organisiert, bestätigte die beiden Malermeister einstimmig im Amt. Die Versammlung fand in Grafhorst, Landkreis Helmstedt, statt. In ihren Berichten gingen Bauermeister und Scholz vorab auf die prekäre Lage im Bereich der Materialbeschaffung und der Energiepreise ein. Für die nächsten drei Jahre wollen sie besonders im Bereich der Nachwuchsgewinnung neue Wege gehen.
Es war die erste Versammlung der Obermeister in Präsenz seit Corona. Entspechend die Themenwahl. Martin Bauermeister betonte die Herausforderungen, die die Pandemie mit sich gebracht hatte. Jeder einzelne Betrieb habe da seine ganz eigenen Erfahrungen gemacht. Besonders die Nachwuchsgewinnung habe durch die Pandemie gelitten, weil bewährte Strukturen schlichtweg nicht mehr zur Verfügung gestanden haben. So habe es keine Schülerpraktika oder Ausbildungsmessen gegeben. Selbst Berufsberater haben demnach nicht zur Verfügung gestanden, da sie schlichtweg im Bereich des Kurzarbeitsgeldes eingesetzt werden mussten. „Das hat das Handwerk gemerkt, weil es auf einmal verdammt wenig Bewerbungen etwa gab“, so Bauermeister.
Reinhold Scholz sieht das Handwerk weiterhin in einer schwierigen Zeit, mehr noch in einer ganz gefährlichen Lage. Materialmangel, Probleme bei der Finanzierung, steigende Zinsen und die Inflation würgen, so sieht das Scholz, den Bauboom, den man erlebt habe, ab. „Das wird bei den Betrieben sicher in den näcshten Jahren auflaufen“, blickte der Kreishandwerksmeister voraus.
Unbahgen bereitet dem ersten Mann unter den Handwerkern in Wolfsburg eine steigende Durchfallerquote bei den Gesellenprüfungen in den einzelnen Innungen. Diese Tendenz sei zum Teil sicher auf Corona zurückzuführen, allerdings nicht ausschließlich. „Das müssen wir sehr genau beobachten“, so Scholz. Auch eine steigende Abbrecherquote stellte er fest. Themen, die er in seiner Amtszeit angehen will. Gleichwohl hielten sich die Prüflingszahlen auf einem stabilen Niveau. In diesem Zusammenhang merkte er ein verstärktes Interesse an technischen Berufen an.
Grundsätzlich müsse man das Interesse am Handwerk bei den jungen Menschen weiter stärken, waren sich beide Obermeister einig. Um das zu erreichen, seien eingangs erwähnte neue Wege im Bereich der Nachwuchsfindung wichtig. Neben den bewährten Strukturen wolle man mehr noch auf soziale Medien und das Internet als Informationsplattform setzen. Ganz wichtig sei aber auch der Nachwuchs für die Innungen selber. Konkret rief Martin Bauermeister die Runde der Obermeister auf, sich um junge Kolleginnen und Kollegen für die Innungen zu bemühen. „Gerade Corona hat gezeigt, wie wichtig eine organisierte Struktur des Handwerks ist. Wir werden nach Außen einfach anders wahrgenommen“, so Bauermeister. Man müsse dafür kämpfen, dass der hohe Organisationsgrad erhalten bleibe.
Und das ist der in einer Position neue Vorstand der Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg: Kreishandwerksmeister in Helmstedt ist Martin Bauermeister, Kreishandwerskmeister in Wolfsburg bleibt Reinhold Scholz. Ihre Stellvertreter sind Heinz Bottke aus Helmstedt und Diethelm Mislak aus Wolfsburg. Die Beisitzer heißen: Jochen Angerstein aus Scheppau sowie Stephan Trodtfeld aus Wolfsburg.
Der aktuelle Vorstand
Der in einer Position neue Vorstand der Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg mit Geschäftsführer (v.l.): Geschäftsführer Claudius Nitschke, Jochen Angerstein, Diethelm Mislak, Martin Bauermeister, Reinhold Scholz, Heinz Bottke und Stephan Trodtfeld. Foto: Erik Beyen