Fortbildung ist keine Frage des Alters
Thomas Darmer erwirbt mit 55 Jahren seinen Meisterbrief

Helmstedt. Mit 55 Jahren noch Meister werden? Das geht, und wie. Vorgemacht hat es der einstige Maler- und Lackierergeselle Thomas Darmer eindrucksvoll. Mit seinen 55 Jahren zufrieden im Beruf aber den Drang nach Vollendung spürend ging er nun den letzten Schritt hin zum Meisterbrief. Er absolvierte die Prüfung im Teil III des Meistervorbereitungskurses, heißt: Er kennt sich nun auch in kaufmännisch-rechtlichen Belangen rund um einen Handwerksbetrieb aus. Die Prüfungen in allen anderen Ausbildungsmodulen zum Meister hatte er bereits vor Jahren bestanden.
„Ich habe meinen Meister Teil I und II gemacht. Ich wollte einfach den Meisterbrief in der Tasche und damit einen Abschluss haben“, sagte er. Ganz leicht war das offenbar nicht, denn: „Wieder ins Lernen zu kommen, war wirklich nicht einfach“, erzählt er. Wie er das geschafft hat, wisse er nicht wirklich: „Aber, es ist passiert.“ Dabei bestand die Herausforderung wohl nicht alleine darin, das Lernen wieder zu erlernen, sondern: „Meine Entscheidung zu aktzeptieren. Ich hatte entschieden, das nun zu machen. Dabei zu bleiben war letztlich ein großes Problem.“ Denn eigentlich brauche er den Meisterbrief nicht mehr in der Tasche. Die Frage nach dem Warum habe durchaus Zweifel in ihm aufkommen lassen. „Aber, ich habe jetzt meinen Meister, und bin überglücklich.“
Darms hat eine klare Botschaft an die Menschen: „Man kann sich, egal wann, immer und überall weiterentwickeln“, sagt er, und mit Blick auf das Handwerk: „Drei Daumen hoch.“