39 neue Gesellen für das Wolfsburger Handwerk
Im Rahmen einer feierlichen Freisprechung im CongressPark erhielten die jungen Handwerkerinnen und Handwerker ihre Gesellenbriefe.
Die erfolgreichen Prüflinge dürfen sich nun Gesellin oder Geselle nennen. Foto: Michael Uhmeyer/Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg
Wolfsburg. Das nennt man mal eine echte Quote: 42 junge Handwerkerinnen und Handwerker aus sieben Gewerken stellten sich der Gesellenprüfung, 39 von Ihnen bestanden diese. Macht eine Quote von 92,86 Prozent. Eine starke Leistung. Da waren sich die Protagonisten im CongressPark Wolfsburg einig. Dort zelebrierte die Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg eine feierliche Freisprechung für die nun 39 Junggesellinnen und -gesellen. Die Laudatoren waren Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann, die Vizepräsidentin der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Heidi Kluth sowie Oberstudiendirektor Marco Bauch von den BBS II, Berufsbildende Schulen II in Wolfsburg. Kreishandwerksmeister Sven Müller hatte das erste Wort und sprach die jungen Menschen anschließend frei. Für die Kreishandwerkerschaft Helmstedt-Wolfsburg war unter anderem Geschäftsführer Claudius Nitschke gekommen. Zu den Ehrengästen gehörte unter anderem die SPD-Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer. Den musikalischen Rahmen besorgte die Band Qjint aus Wolfsburg.
Sven Müller ließ die noch nicht von ihren Rechten und Pflichten aus dem Ausbildungsverhältnis freigesprochenen jungen Leute gleich zu Beginn aufstehen. Man sollte sie sehen, jene, die mit großem Engagement große Leistungen hingelegt hatten. „Das ist ein Tag, den ihr euch verdient habt“, sagte er ihnen. Die jungen Leute seien nunTeil einer stolzen Gemeinschaft. Und das sei keine Kleinigkeit, das sie Handwerk, die Zukunft, ein Lebensgefühl, die Verbindung von Kopf, Herz und Hand.
Oberbürgermeister Dennis Weilmann betonte die Bedeutung des Handwerks für die Stadt: „Handwerk ist für Wolfsburg das Rückgrat unserer Wirtschaft und damit ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens“, erklärte der erste Mann in der Stadt, denn: „Ohne Ihre Fähigkeiten würde unser Alltag nicht funktionieren“, ergänzte Weilmann, und darum sei es wichtig, dass dass wirtschaftliches und soziales Leben auch in Zukunft mit handwerklichem Wesen unterstützt wird. An die Junggesellinnen und -gesellen direkt gerichtet sagte der Oberbürgermeister: „Es beginnt eine ganz spannende Zeit für Sie. Bleiben Sie im Handwerk, gehen Sie neue Wege, bleiben Sie neugierig, offen und mutig. Unsere Stadt braucht Menschen wie Sie, Menschen mit Können, Charakter und Verantwortung. Sie sind ein ganz wichtiger Teil Wolfsburgs.“
Heidi Kluth bemühte das Thema Einsamkeit. Laut einer Studie der Bertelsmannstiftung fühlt sich, so Kluth, jeder zweite Mensch einsam. Ihr Gegenrezept ist das Handwerk: „Junge Menschen sehnen sich nach echtem Kontakt. Den gibt es im Handwerk“, so Kluth. Das sei das Gegenteil von Einsamkeit, nämlich Teamwork, Kundenkontakt, Gemeinschaft. „Handwerk hält zusammen. Dort wird nicht gefragt, wo man herkommt, sondern wo man hin will.“ Einsamkeit hingegen sei eine Gefahr für die Demokratie. Kluth forderte, wie bereits in Reden zuvor, mehr politische Wertschätzung für das Handwerk und Bildung nicht als Plan B zu bezeichnen.
Marco Bauch, der Oberstudiendirektor bezeichnete das Handwerk als ein Stück Sicherheit in einer aus den Fugen geratenen Welt. Die duale Ausbildung sei gerade vor dem Hintergrund von Kriegen, Krisen, humanitären Katastrophen und globaler Verunsicherung eine ideale Basis für die berufliche Zukunft, zudem weltweit anerkannt.
Claudius Nitschke übernahm die Verlesung der Ergebnisse und die Verkündung der Innungsbesten. Eine Erfolgsquote von 92,86 Prozent ist demnach auch für ihn nicht nur eine überaus überzeugende Leistungsdokumentation sondern auch besonders. Und das sind Wolfsburgs neue Gesellinnen und Gesellen:
Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik:
Pascal Duschek und Arjan Meyer.
Bau- und Metallmaler:
Marlin Harms, Marvin Kroeger, Elias Kunzmann, Fynn Lehmann, Maximilian Seidensticker, Nico Ulm und Yusuf Tugra Yavuz.
Elektroniker/in, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik:
Mohammad Al Shabahni, Nikita Becker, Joel Graczyk, Mamadou Lamarana Keita und Pawel Witkowski.
Friseur/-in:
Watfa Ammo, Fdia Ghazi, Moutia Hamda, Kado Kado, Sero Khado, Pia Marie Krüger, Sophie Löffler, Mohammad Nouman und Antonio Rosito.
Fahrzeuglackierer/-in:
Carlo Burgio, Jean-Michel Görtz, Davin Gutberlet, Sofia Kandilakis, Albert Nürnberg und Christian Penndorf.
Kraftfahrzeugmechatroniker/-in, Fachrichtung PKW:
Steven Geppert, Sammy Ibrahim und Tim Luca Netzer.
Maler und Lackierer/in, Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung:
Larissa Bullmann, Aylin Coordes, Martin Dillon, Giuseppe Panebianco, Sophie Russo, Max Schimpf und Mareike Sudbrink.
Zwei Junggesellen legten besonders gute Leistungen hin und sind damit Innungsbeste: Antonio Rosito, Friseur, ausgebildet bei Arkadius Wilhelm und Aylin Coordes, Maler- und Lackiererin, ausgebildet bei Detlef Kuhn.